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Dr. Carola Saavedra

Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Schriftstellerin

Brasilianische und hispanoamerikanische Literatur- und Kulturwissenschaft

 

Carola Saavedra wurde in Santiago de Chile geboren und zog im Alter von drei Jahren mit ihrer Familie nach Brasilien. Sie studierte Kommunikationswissenschaft an der Pontifícia Universidade Católica  do Rio de Janeiro (PUC-RJ) und lebte in Spanien, Frankreich und Deutschland, wo sie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz ein Magisterstudium in Publizistik und Romanistik absolvierte. Es folgte die Promotion an der Staatlichen Universität von Rio de Janeiro (UERJ) in Vergleichender Literaturwissenschaft zum Thema „Dom Quixote e o início do romance moderno". Ihre aktuelle Forschung zu indigener und afro-brasilianischer Kunst und Literatur ist Teil des von der Thyssen Stiftung finanzierten Projekts „Das Denken an den Rändern: Indigene und afro-brasilianische Künste der Gegenwart“ (unter Leitung von Peter W. Schulze).

Die Schriftstellerin hat bislang folgende Romane veröffentlicht: Toda terça (2007), Flores azuis (2008; von der Associação Paulista dos Críticos de Arte zum besten Roman gewählt, Finalistin für die Preise Prêmio São Paulo de Literatura und Jabuti), Paisagem com dromedário (2010, Rachel-de-Queiroz-Preis in der Kategorie für junge Autoren, Finalistin für die Preise Prêmio São Paulo de Literatura und Jabuti); O inventário das coisas ausentes (2014), der das Literaturstipendium Petrobras erhielt, Com armas sonolentas (2018, Finalistin für die Preise Prêmio São Paulo und Prêmio Rio de Literatura) und O manto da noite (2022). Alle Romane sind in Brasilien bei Companhia das Letras erschienen.

Ihre Bücher wurden ins Englische, Französische, Spanische und Deutsche übersetzt. Die englische Ausgabe ist im Penguin Verlag erschienen (Blue Flowers), im Spanischen gehört sie zu den vier ausgewählten brasilianischen Autoren, deren Werke 2021 vom Fondo de Cultura Económica herausgegeben wurden. In Deutschland erschienen ihre Bücher im C.H. Beck Verlag (Landschaft mit Dromedar und Blaue Blumen), wo sie auch in verschiedenen Anthologien vertreten ist, darunter: Die Horen. »In so einem Augenblick ist alles möglich ...«. Ein Spaziergang durch die Literatur Brasiliens; Popcorn unterm Zuckerhut – Junge brasilianische Literatur und Der schwarze Sohn Gottes. 16 Fußballgeschichten aus Brasilien. Saavedra ist zudem als Übersetzerin aus dem Deutschen und dem Spanischen tätig, so etwa von den Autorinnen Herta Müller und Dea Loher.

Unter den Literaturfestivals, an denen sie mitgewirkt hat, sind die Flip (Festa Literária de Paraty), Lit.Cologne, Feria Internacional del Libro de Guadalajara und die Leipziger Buchmesse. 2013 war sie Gastautorin der Frankfurter Buchmesse. Die Zeitschrift Granta zählt sie zu den zwanzig besten jungen Autoren und Autorinnen Brasiliens.

Daneben hat sie mehrere Tagungen organisiert, darunter „Mujeres: arte e ativismo“ (gemeinsam mit Peter W. Schulze) im Jahr 2020 an der Universität zu Köln und die Sektion „Outras temporalidades: Arte, literatura e resistência no Brasil” beim 14. Lusitanistentag 2021 (gemeinsam mit Peter W. Schulze und Luca Bacchini).

Seit 2010 leitet sie Literatur-Workshops und war Jurorin für die Preise Oceanos, Sesc, Biblioteca do Paraná und Casa de Las Américas. Als Kolumnistin der Literaturzeitung Jornal Rascunho veröffentlicht sie Gespräche mit verschiedenen Autoren, die wichtige Aspekte des Verhältnisses von Leben und Literatur behandeln. Weitere Publikationen erschienen in den Zeitschriften Revista ZUM und Revista Pessoa sowie der Essay „Literatura e arte indígena no Brasil“ in der Revista Veredas. Für die 2018 bei Companhia das Letras erschienene Gesamtausgabe der Werke von Hilda Hilst verfasste sie das Nachwort „A palavra deslumbrante de Hilda Hilst“. Sie publizierte auch Texte in deutscher Sprache, unter anderem in den Zeitschriften LICHTUNGEN - Zeitschrift für Literatur, Kunst und Zeitkritik und Schirn Mag (Zeitschrift der Schirn Kunsthalle Frankfurt). Im Jahr 2021 veröffentlichte sie im Verlag Relicário die Essaysammlung O mundo desdobrável: ensaios para depois do fim und 2022 den Gedichtband Um quarto é muito pouco (Quelônio).