Albertino Moreira da Silva Júnior
Brasilianisches Lektorat
Geboren bin ich im Landesinneren von Bahia. Mit 18 Jahren ging ich zum Studium nach Salvador. Aufgrund meines großen Interesses für Sprachen und fremde Kulturen sprach ich bereits fünf Sprachen fließend. Nach meiner Aufnahme an der Bundesuniversität entschied ich mich für das Studium der Deutschen Philologie, da mich diese Sprache besonders herausforderte. Während des Studiums spezialisierte ich mich auf Linguistik und Kultur und begann auch als Ersatzlehrer an der Abteilung für germanische Sprachen zu unterrichten.
Nach dem Abschluss in Brasilien kam ich mit dem DAAD im Jahr 2003 nach Deutschland. Hier absolvierte ich den Master in Europäischer Linguistik. Ich erinnere mich heute noch sehr gerne an meine Studentenzeit an der Universität Freiburg, wo ich fünf Jahre lang lebte. Während des Masters setzte ich meine Berufslaufbahn als Fremdsprachenlehrer fort – Portugiesisch und Spanisch – und vertiefte meine Kenntnisse in insgesamt 13 Sprachen. Noch in Freiburg gründete ich meine Familie.
Seit 2008 besetze ich die Stelle des Lektors für Brasilianisches Portugiesisch an der Universität zu Köln. Meine berufliche Erfahrung am Portugiesisch-Brasilianischen Institut brachte mich dazu, den Fokus meines Interesses auf mein Herkunftsland sowie auf einige afrikanische Regionen zu richten (Golf von Benin, Angola, Mosambik). In dieser Hinsicht gab ich eine Reihe von Vorträgen, u. a. über synchrone Aspekte der linguistischen Variation des brasilianischen Nordostens, traditionelle Populationen Brasiliens und die Beziehungen zwischen Brasilien und dem afrikanischen Kontinent. Letztere standen auch im Zentrum meiner Lektüre, meiner Forschungen und meines Unterrichts, im politischen, historischen und kulturellen Kontext. In dieser Hinsicht habe ich Kurse gegeben über die afrikanischen Wurzeln der brasilianischen Kultur und Gesellschaft (Afrobrasilianer, 2009 / Schwarze Mutter, 2016) und Kulturevents mit Verbindung zu Ländern und Regionen portugiesischer Sprache veranstaltet (u. A. den Sarau „Die Klänge der portugiesischen Sprache“, jedes Jahr im Mai).
Aktuell entwickle ich mit Studenten, die verschiedene Instrumente spielen, ein pädagogisch-musikalisches Projekt, in dem ich ein Repertoire brasilianischer Instrumentalmusik zusammenstelle. Ziel dieses Projekts ist es, den Studenten die musikalische Kultur Brasiliens näher zu bringen und dieses Repertoire bei den kulturellen Aktivitäten des Instituts zu präsentieren.
Publikationen
"'Antropofagia' musical – Was erfindet die brasilianische Musik immer wieder neu?", in: Hispanorama 134 (2011), S. 44.
"A mulher afro na sociedade brasileira", in: Escritos lusófonos, Completely Novel, 2012.